Der nachwachsende Rohstoff Holz ist in heutigen Zeiten ein oft genutzter Begriff. Doch was ist Holz eigentlich? Holz entsteht durch Pflanzenwachstum ohne künstliche Zufuhr von Energie oder Wachstumsbeschleunigern, rein durch Photosynthese: Mit Sonnenlicht nutzt ein Baum das Kohlendioxid der Luft und wandelt den Kohlenstoff daraus in einem komplexen Vorgang in Holzfasern um. Dabei wird Sauerstoff an die Umgebung abgegeben. Bäume sorgen daher für unsere gesunde Luft: Eine 80-jährige Rotbuche verbraucht zum Beispiel pro Stunde 2,4 Kilogramm CO2 und erzeugt gleichzeitig 1,7 Kilogramm Sauerstoff. Dies entspricht dem Bedarf von zehn Menschen.
Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern bietet Holz als nachwachsendes Produkt aus umsichtiger und nachhaltiger Waldwirtschaft große Vorteile:
1) Die Verbrennung von Holz verursacht keinen weiteren Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre und leistet somit einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Es wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum im Laufe seines Lebens zuvor gespeichert hat. Dieses freigesetzte Kohlendioxid nehmen dann junge Waldbäume wieder auf. Holz als CO2-neutraler Brennstoff schont das Klima nicht nur in der Verbrennung sondern auch im Transport.
2) Die Verwendung von heimischen Hölzern verringert die enormen Transportwege, wie sie fossile Brennstoffe benötigen.
3) Holz kann auch mehrfach genutzt werden. Zum Beispiel können unbehandelte Hölzer aus der Möbelproduktion zur Energiegewinnung oder für Baustoffe verwendet werden.
4) Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen erfüllt Holz im Kachelofen auch eine soziale Funktion: Der Kachelofen ist oft Zentrum des Hauses und bildet damit automatisch einen zentralen Kommunikationspunkt für die Familie, der mit fossilen Heizgeräten nicht erzielbar ist.
5) Gesundheit und Wohlfühlen: Die Strahlungswärme eines Kachelofens erwärmt weniger die Luft, sondern vielmehr die Oberflächen der Wände und Gegenstände im Raum und damit auch uns Menschen. Damit kann bei gleichem Wohlbefinden die Lufttemperatur im Raum geringer gehalten werden, was wiederum Energie spart. Weiters gibt es keine Luftverwirbelungen wie bei herkömmlichen Radiatoren und damit weniger Staubbelastung in Innenräumen.
Fossile Stoffe können hier nicht mithalten. Öl oder Gas werden oft Tausende Meter unter der Erdoberfläche gefunden und müssen energie- und ressourcenaufwendig gefördert werden. Nutzt man diese als Brennstoff, wird die Ressource anders als beim nachwachsenden Holz VERbraucht. Die Diskussion, wann Öl und Gas verbraucht sein werden (peak oil), ist uns allen ein Begriff. Trotzdem wird viel zu langsam reagiert. Das Wichtigste ist, so viel Energie wie möglich zu sparen und umweltfreundliche Energieträger effizient zu nutzen.
Holz als Wohlfühlheizung kann auch in Passivhäusern und Niedrigenergiehäusern genutzt werden. Es kommt bei entsprechend sorgfältiger Planung zu keiner Überhitzung. Dabei kann der Ofen auch in das Warmwassersystem eingebunden werden und im Winter als umweltfreundliche Warmwasseraufbereitung dienen.